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Herpes - die lästigen Lippenbläschen
Die schlummernde Gefahr
Die Herpes-Viren sind nur eine von mehr als 80 Virusfamilien, die Menschen, Tiere und Pflanzen befallen und die unterschiedlichsten Erkrankungen auslösen können. Lippenherpes ist weltweit verbreitet und wurde auch schon im Altertum beschrieben.
Der Name Herpes stammt wahrscheinlich von Hippokrates und bedeutet so viel wie schleichender Schaden und sollte damit die sprießenden Bläschen beschreiben. Erst 1893 wurde erkannt, dass die Bläschen übertragbar sind.
Ein Schutz vor den Viren ist fast unmöglich. Sie dringen durch die kleinsten Haut- oder Schleimhautverletzungen in den Körper ein. Da reicht es schon, wenn ein Träger der Herpes- Bläschen einem Mitmenschen ein Küsschen gibt oder die Hände schüttelt oder wenn beide aus einem Glas trinken.
In der Regel verursachen die Viren zunächst keine Beschwerden. Sie wandern an den Nervenbahnen entlang und ziehen sich in die Nervenknoten nahe der Schläfen und des Rückenmarks zurück.
Hier sind die trickreichen Viren davor geschützt, vom Immunsystem entdeckt und angegriffen zu werden und können dort jahrelang schlummern. Wenn die Abwehrlage eines Menschen geschwächt ist, wandern sie zurück zu ihrer Eingangspforte und beginnen, sich zu vermehren.
Komplizierte biochemische Prozesse verursachen dabei die Bildung von Bläschen. Diese sind anfangs mit Lymphe, einer klaren Körperflüssigkeit, gefüllt. Meist öffnen sie sich nach zwei bis drei Tagen. Es kommt zu einer gelblichen Verkrustung.
Herpes-Viren kündigen ihr Kommen mit einem Spannungsgefühl an der Lippe, mit Kribbeln, Jucken oder Brennen an, noch bevor etwas zu sehen ist. Vom ersten Kribbeln vor dem Auftreten der Bläschen bis zum Abheilen der Kruste sind die Viren aktiv. Das bedeutet, dass der Betroffene nicht nur sich selbst an weiteren Körperstellen infizieren kann, sondern auch andere Menschen.
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